Modern, high-tech, leistungsfähig — laut Verteidigungsminister Sergej Schoigu ist die russische Marine in der Lage, alle Herausforderungen dieses Jahrhunderts zu beantworten.
„Schwimmender Computer“
Im Juli 2018 wurde die Hauptfregatte der Fernsee-Zone des 22350-Projekts «Admiral Gorschkov» zur Nordflotte aufgenommen. Das zweite Schiff dieses Typs – „Admiral Kasatonov“ — wird derzeit staatlich getestet und wird bis Ende des Jahres an die Marine übergeben.
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Diese Fregatten mit einer Höchstverdrängung von 5400 Tonnen gelten zu Recht als die technologisch fortschrittlichsten in der russischen Marine. Auf dem Hauptschiff wurden fast alle Neuheiten der Marine getestet — von der funkelektronischen Ausrüstung bis Flakraketen- und Artillerie-Anlagen.
Die Schlagkraft der Fregatten wird von 16 Anlagen für den vertikalen Start von Marschflugkörpern der „Kaliber“-Familie bereitgestellt. Die Luftabwehr der Schiffe ist durch Flugabwehrsysteme «Poliment-Redoute», die eigens für den russischen «Wimpel» bei neuen Projekten sowie durch zwei im Nahkampf verwendeten Flugabwehrraketenanlagen «Palasch» vorgestellt.
Die universellen 130-mm-A-192-Kanonen mit 30 Schüssen pro Minute können Ziele mit einer Reichweite von bis zu 23 Kilometern treffen. Um die U-Boote zu bekämpfen, gibt es vier «Paket-NK»-Torpedos, die 2008 in Dienst gestellt wurden.
Alle Steuerungssysteme sind digital. Im Wesentlichen sind diese Schiffe „schwimmende Computer“, die viele Aufgaben ohne menschliche Beteiligung ausführen können. Das neue On-Board-Informations-Management-System verbindet alle Geräte im Netzwerk mit einer einheitlichen Steuerung und der funkelektronische Komplex für Beleuchtung der Oberwasser- und Unterwasser-Situation ermöglicht es den Besatzungen, den Feind aus beträchtlicher Entfernung zu erkennen.
In Bezug auf Geschwindigkeit und Seetüchtigkeit können Fregatten 30 Knoten erreichen und für etwa einen Monat im autonomen Schwimmen sein. Jetzt werden vier Schiffe dieses Typs fertiggestellt. Darüber hinaus ist ein modernisiertes 22350M-Projekt in der Entwicklung. Die Höchstverdrängung der aktualisierten Fregatten wird auf siebentausend Tonnen wachsen. Das Kopfschiff soll in sieben Jahren an die Marine übergeben werden.
Universelle Kämpfer
Das erste Wachschiff des 11356-Projekts „Admiral Grigorowitsch“ war im März 2016 ein Teil der Schwarzmeerflotte. In Sewastopol befinden sich zwei weitere Wachschiffe dieses Typs — „Admiral Essen“ und „Admiral Makarov“. Sie sind für die Durchführung von Kämpfen sowohl gegen Überwasserziele als auch gegen U-Boote, die Abwehr von Luftangriffen allein oder als Teil einer Verbindung sowie für die Durchführung von Angriffen auf Bodenobjekte vorgesehen.
Jedes Wachschiff ist mit acht Zellen der universellen ZS14-Schießanlage bewaffnet und kann mit Marschflugkörpern „Kaliber-NK» oder „Onyx»-Anti-Schiff-Raketen Salve abgeben. Für den Kurzstreckenkampf sind die Schiffe mit einer universellen 100-Millimeter-Schiffsanlage A-190 mit einer Reichweite von bis zu 21 Kilometern ausgestattet.
Im Kampf gegen U-Boote stehen den Wachschiffen der 12-Rohr-Rückstoß- Bombenauswurfautomat RBU-6000, sowie vier 533-mm-Torpedorohre zur Verfügung. Die Luftverteidigung der Schiffe bietet die Flugabwehrraketenanlage «Stil-1″ mit einer Reichweite von bis zu 50 Kilometern. Die Aufgabe der nahen Luftabwehr wird von zwei 6-Rohr-Flakranlagen AK-630M erfüllt.
Ein solides Waffenarsenal wird von der Feuermanagementanlage „Puma“ gesteuert, das eine weitreichende Suche, Erfassung und Begleitung des Ziels ermöglicht. Die Wachschiffe sind so automatisiert wie möglich. Jedes ist mit einem neuen Komplex „Trebowanie-M» ausgestattet, der die Informationen von den Posts der Schiffe unabhängig verarbeitet und an die kontrollierende Person übermittelt. Die Höchstverdrängung der Wachschiffe der Admiral-Serie beträgt jeweils 4035 Tonnen, sie können eine Geschwindigkeit von bis zu 30 Knoten entwickeln und für einen ganzen Monat auf See gehen.
Wächter der Küste
Von den Korvetten sind bis heute sechs Schiffe des 20380-Projekts in der Flotte enthalten, die von 2008 bis 2018 in Betrieb gingen. Sie gehören zur Klasse der Mehrzweckkampf-«Wimpel» des nahen Seegebiets. Die Hauptaufgabe besteht darin, das Wassergebiet in der Nähe seiner Küste zu patrouillieren, Überwasser- und Unterwasserziele zu bekämpfen, die Landung zu unterstützen.
Die Hauptwaffen der Korvetten sind acht „Uranus-U“-Startrampen mit X-35-Anti-Schiffs-Raketen, die 2003 in Betrieb genommen wurden. Jeder trägt einen 145-Kilogramm- Splitterkampfsprengkörper, der für die Zerstörung eines Schiffes jeglicher Art in einer Entfernung von bis zu 260 Kilometern ausreicht.
Übrigens werden die Korvetten des modernisierten Projekts 20385 anstelle von „Urans» die Marschflugkörper „Kaliber» erhalten. Für die Selbstverteidigung und den Kampf gegen Luftziele ist das Flugabwehrraketensystem «Redut» mit einer Reichweite von bis zu 150 Kilometern vorgesehen. Artillerie präsentiert 100-mm-Kanonen A-190, und Anti-U-Boot-Mittel — vier 330-mm-Torpedoanlagen „Kaliber-NK“.
Darüber hinaus ist jedes Schiff mit modernsten funkelektronischen und funktechnischen Waffen, Satellitenkommunikationssystemen ausgestattet und kann einen Mehrzweckhubschrauber Ka-27 an Bord nehmen. Der Überbau wurde mit Stealth-Technologie entwickelt, was die allgemeine Sichtbarkeit von Korvetten auf feindlichen Radaren reduziert. Die Höchstverdrängung der Korvette ist 2220 Tonnen, sie ist in der Lage, bis zu 27 Knoten zu beschleunigen und bis zu 15 Tage im autonomen Schwimmen zu verbringen.
Tödliche „Kinder“
Eine Reihe von kleinen Raketenschiffen (MRK) des Projekts 2163 „Buyan-M“ wurde zu den massenhaftesten unter den «Wimpeln» des postsowjetischen Russlands. Von 2014 bis 2019 wurden acht kleinen Raketenschiffen dieses Typs in den Kampfeinsatz der Marine aufgenommen, vier weitere werden gebaut.
Trotz einer bescheidenen Höchstverdrängung von 950 Tonnen haben sich die MRK bereits als schwere Schlagwaffe etabliert: Sie tragen jeweils acht Zellen für «Kaliber-NK»-Marschflugkörper. Während der syrischen Kampagne haben die MRK wiederholt Objekte von Terroristen aus großer Entfernung beschossen. Außerdem ist jedes Schiff mit einer 100-mm-Kanone A-190 und dem Flugabwehr-Artilleriekomplex AK-630M-2 bewaffnet.
Die Nachteile der „Buyans“ bezeichnen Experten als unzureichend seetüchtig — Schiffe können bereits bei einem Sturm über fünf Punkten nicht für ihren beabsichtigten Zweck verwendet werden.
In dieser Hinsicht sind die MRKs des Projekts 22800 «Karakurt» für Aktionen auf hoher See besser geeignet, zwei Vertreter dieser Klasse haben 2018 und 2019 die Zusammensetzung der Ostseeflotte aufgefüllt, 14 weitere werden gebaut. Die Hauptwaffe der «Karakurts» sind Marschflugkörper «Kaliber».
Diese 800-Tonnen-MRKs sind mit einer 76,2-mm-Kanone AK-176MA und zwei 30-mm-automatischen Flugabwehrsystemen AK-630M ausgestattet. Ab dem dritten Schiff der Serie werden die „Karakurts“ mit dem Flakraketensysteme „Panzyr-ME“ bewaffnet.