Na’vi Sprache

Die Na´vi Sprache ist eine künstliche Sprache, die vom professionellen Linguisten Pol Frommer im Auftrag von „James Cameron’s production“, der Abteilung „Lightstorm Entertainment“ für James Cameron´s Film „Avatar“ ausgearbeitet wurde. Ich denke, dass sich viele Menschen für diese Sprache nach dem Film interessiert haben und einige sogar sie zu erlernen begonnen haben. Im Prinzip, warum denn nicht? Sie ist ihrem Aufbau nach einfach und eigenartig. Jetzt betrachten wir, wie Na´vi geschaffen wurde und wie man sie besser erlernen kann.

Bei der Schaffung der Sprache stoß Pol Frommer auf zahlreiche Probleme. Wie der Linguist später gestanden hat, war es für ihn sehr kompliziert, eine neue Sprache auszudenken. Dem Auftrag nach sollte die Sprache einer extraterrestrischen Sprache ähnlich sein und gleichzeitig für die Erlernung leicht sein, weil die Schauspieler sie mehr oder weniger beherrschen sollen.

Der Wortschatz wurde allmählich geschaffen. Sogar jetzt wird er aufgefüllt. Frommer hält es für eine gute Idee, wenn sich sein Produkt weiter entwickeln wird.

Na’vi Sprache

Der Sprachstruktur nach ähnelt sich die Sprache der australischen und papuanischen Sprache. Frommer selbst erwähnte, dass sie mehr dem Deutschen ähnlich ist.

Interessante Tatsache: man arbeitete an der Schaffung der Sprache 4 Jahre lang. Der Wortschatz umfasst mehr als 1000 Wörter.

Wie in jeder anderen Sprache besteht das Alphabet in Na´vi aus Vokalen und Konsonanten. Es gibt aber auch 4 Doppellaute: aw, ew, ay, ey.

In der Sprache fehlen stimmhafte Konsonanten b, d, g, aber es gibt Knacklaute. Das sind die Buchstaben px, tx, kx. Das Alphabet enthält auch die Silbenlaute ll, rr.

Konsonanten: px [pʼ], tx [tʼ], kx [kʼ], p [p], t [t], k [k], ts [ts], f [f], v [v], s [s], h [h], m [m], n [n], ng [ŋ], w [w], r [ɾ], l [l], z [z].

In der Sprache Na´vi gibt es auch die Assimilierung. Das ist die Angleichung eines Lautes dem anderen, das im Wort nach oder vor ihm steht. Zu solchen Laute zählt man ng. Wenn nach ihm Konsonant m oder n geht, wird er assimiliert. Zu Beispiel, ting mikyun, was „hören“ bedeutet, wird wegen der Assimilierung als tim mikyun ausgesprochen.

In dieser Sprache fehlt das Geschlecht. Die Unterscheidung zwischen Maskulina und Feminina erfolgt durch Vorhandensein und Fehlen der Suffixe.

Die Fürworte können sowohl vor den Substantiven, als auch nach den Substantiven gebraucht werden. Zum Beispiel, die Wendung „mit dir“ wird in zwei Varianten geschrieben, als hu nga oder als ngahu. Beide Variante sind richtig. Viele Fürworte sind in dem Fall assimilationsfähig, wenn sie vor den Substantiven stehen. Es gibt eine strenge Regel, wo angeführt wird, dass für die Bildung einer Wendung im Plural das Präfix ay+ zu gebrauchen ist. Es wird zwischen einem Fürwort und einem Substantiv gestellt. Zum Beispiel, mì aysokx — „in den Körpern“. Außerdem wird die Wendung als maysokx ausgesprochen. Das passiert deshalb, weil die Laute der Fürworte in der Position vor einem Präfix nicht ausgesprochen werden.

Wie wir wissen, haben die Einwohner von Pandora ihr eigenes einzigartiges System der Zahlen und Zahlworte. Da sie sich dem Aussehen nach von den Menschen unterscheiden und vier Finger an einer Hand haben, so haben sie anstatt des Zehnersystems ein Achtersystem.

  • ’aw — 1;
  • Mune — 2;
  • Pxey — 3;
  • Tsìng — 4;
  • Mrr — 5;
  • Pukap — 6;
  • Kinä — 7;
  • Vol — 8.

Die Zahlen über 8 werden durch die Hinzufügung der Präfixe gebildet.

  • me+2;
  • pxe+3;
  • tsì+4;
  • mrr+5;
  • pu+6;
  • ki+7.

Für die Bestimmung der Anzahl vom Eins in einem Zahlwort verwendet man bestimmte Suffixe.

  • -aw – 1;
  • -mun — 2;
  • -pey — 3;
  • -sìng — 4;
  • -mrr — 5;
  • -fu — 6;
  • -kin — 7.

Im Englischen gibt es drei Zeitformen, die Sprache Na´vi hat dagegen fünf Zeitformen: Zukunft, nähere Zukunft, Gegenwart, jüngste Vergangenheit und Vergangenheit. Sie werden in vollendete und nicht vollendete Vorgänge eingeteilt. Diese beide Arten und Zeitformen haben verschieden Infixe.

Zeitform + Aspekt
Zeitformvollendeter Aspektunvollendeter Aspekt
Zukunftalyary
nähere Zukunftìlyìry
Gegenwartoler
jüngste Vergangenheitìlmìrm
Vergangenheitalmarm

Die Affektive werden gebraucht, um die Einstellung des Sprechers zur Handlung oder dem Objekt auszudrücken. Sie werden in 4 Gruppen eingeteilt: positive Position — ei, negative — äng, achtungsvolle — uy und zweifelnde — ats.

Um alles auf die richtigen Plätze zu bringen, nehmen wir zum Beispiel den Satz „Ich sehe dich“. In die Sprache Na´vi wird dieser Satz als Oel ngati kameie übersetzt. Ich – oel, ngati — dich, kameie – sehe. In diesem Fall zeigt das Affektiv ei die positive Stellung des Sprechers zum Subjekt.

Noch ein Beispiel, welches diese Regel belegt. Oeri ontu teya längu – wird wörtlich als „meine Nase ist voll“ übersetzt. In diesem Satz geht es um einen Geruch. Die gebrauchte Wendung teya lu, die Beduetung „voll“ hat, wird auf folgende Weise gebildet — teya l‹äng›u, damit es klar wird, dass der Sprecher mit der Situation unzufrieden ist.

Die Sprache Na’vi hat Casus. Die Mehrheit von der Casussuffixen wird auf verschiedene Weise ausgesprochen.

Endungen
CasusVCD
Nominativ (NTR)wird nicht markiert
Ergativ (ERG)-l-ìl-ìl
Akkusativ (ACC)-t, -ti-it, -ti-it, -ti
Dativ (DAT)-r, -ru-ur-ru, -ur
Genetiv (GEN)-yä, -ä
Themativ (TOP)-ri-ìri-ri

Die Adjektive können vor den Substantiven und nach ihnen gebraucht werden. Sie werden mit der Partikel а markiert, die an der Seite des Adjektivs steht, welche zum Substantiv näher ist. Zum Beispiel, „ein langes Fluss“, ngim-a kilvan oder umgekehrt schreiben kilvan a-ngim.

Die Adjektive werden auch von den Substantiven und Verben gebildet, mithilfe von le-: hrrap „Gefahr“, lehrrap „gefährlich“. Diese werden ihrerseits von den Substantiven durch Hinzufügung zu letzten si „machen, um zu machen“, win „schnell“, win si „beeilen“. Die Substantive sind fähig, sich von den Adjektiven und Verben zu bilden, wenn man zu ihnen tì- hinzufügt: rey „leben“, tìrey „das Leben“.

Die lexikalischen Formen von Na´vi sind eng miteinander geflechtet und bilden feste Verbindungen. Ein Wort kann durch die Verwendung von Hilfsworten aus einer Form in die andere übergehen. Mit Hilfe von Präfixen übergeht ein Wort von einer Wortart in eine andere. Die einfachen Leser und Fans können sich die Genialität vom Linguisten Frommer, der viel Zeit und Mühe für die Schaffung der absolut neuen und einzigartigen Sprache gebraucht hat, begeistern.